Hier schreibt der Chef

Verehrte Leser,

in meiner heutigen Kolumne berichte ich Ihnen vom Besuch verschiedener Bäckerei-Produktionsleiter aus ganz Deutschland und erzähle Ihnen, welche spannenden Erkenntnisse wir daraus ziehen konnten.

 

Klein, aber oho
Unsere Bäckerei verfügt über eine verhältnismäßig kleine Produktionshalle, die seit dem Kauf im Jahr 1975 bereits mehrmals umgebaut und vergrößert wurde. Für unsere Besucher war besonders erstaunlich, wie effizient wir unsere Arbeitsabläufe unter diesen räumlichen Bedingungen gestalten und gleichzeitig sehr auf Sauberkeit achten. Besonders gefallen hat ihnen, dass wir vorwiegend selbsterdachte Rezepturen pflegen und manchen Weg erfolgreich anders gehen als viele große Bäckereien.

 

Qualität vor Masse
Unsere Butter-Rosinen-Stuten bereiten wir beispielsweise mit einem sehr hohen Anteil an Butter, Frischmilch von Evers und vor allem überdurchschnittlich vielen Rosinen zu. Dies belastet die Kramenstruktur und hat zur Folge, dass die Backwaren eher klein ausfallen. Doch der ständig steigende Umsatz dieser Produkte zeigt uns, dass unsere Kunden – genau wie wir – viel Wert auf einen saftigen Geschmack legen und das Volumen zweitrangig ist.

Ähnliches gilt für unsere Mehrkorn- und Kornknackerbrötchen: Auch diese backen wir nach eigenem Rezept mit besonders vielen Sonnenblumenkernen, Leinsamen und Sesam. Durch den hohen Körneranteil verlieren sie an Volumen und können etwas flach werden. Aber auch hier freuen wir uns, dass unsere Kunden die Qualität und den Geschmack schätzen und die Brötchen dennoch sehr gut ankommen.

 

Selbst gemacht schmeckt einfach gut
Das Fazit aus diesem Besuch: Es müssen nicht immer die größten Brötchen und Produktionshallen sein – die Qualität zählt. Mit dieser, auch für mich wichtigen Erkenntnis verbleibe ich mit herzlichen Grüßen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Bäckermeister und Brot-Sommelier